Unser grobes Ziel ist es, ungefähr entlang der 1200 km langen russischen Grenze Richtung Norden zu fahren. Wir verlassen Helsinki Richtung Nordosten, die Autobahn ist hier wieder eine Autobahn, so wie wir eine Autobahn gewohnt sind, Höchstgeschwindigkeit 120 km/h. Das ist uns aber egal, denn dem Jimmy geht sowieso bei 80 die Puste aus. 500 m bevor wir die Autobahn verlassen wollen, überholt uns ein LKW, beladen mit Baumstämmen.

Und dann passiert es:

Der Alptraum eines jeden Autofahrers. Es macht einen Knall und die Windschutzscheibe ist kaputt. Vom LKW ist wohl ein kleiner Stein gefallen.

Wir nehmen die vorgesehene Abfahrt und benutzen den nächsten Parkplatz. Zum Glück ist die Windschutzscheibe beim Steyr 680 zweigeteilt und flach - Danke lieber Konstrukteur, du hast mitgedacht - und wir haben eine Ersatzscheibe dabei. Nach 2 Stunden ist die Reparatur beendet und wir setzen unsere Fahrt fort. Der Laptop macht kleine Probleme, da Glassplitter in die Tastatur gefallen sind.

Wir fahren vorbei an vielen Seen, testen noch die finnischen Nebenstraßen - was ist hier asphaltiert und in welchem Zustand sind die Schotterpisten - suchen einen Waldweg und beenden die Tagesetappe mit gebratenen Flundern von Kap Kolka in Lettland.

An Übernachtungsstellen suchen wir immer einsame Plätze abseits der Hauptstraßen, parken aber niemals auf einer Zufahrtsstraße, wo Briefkästen oder Milchflaschenhäuschen am Abzweig stehen, denn das ist ein sicheres Zeichen, dass am Ende der Straße jemand wohnt.

Am nächsten Tag treffen wir in Koli in Mittelfinnland ein. Hier haben wir bereits 20 Stunden Sonnenschein am Tag. Der Koli-Nationalpark (3 000 ha) und das gleichnamige Dorf bilden den eigentlichen Kern des Gebietes am Pielinen-See, viert größter See Finnlands mit 894 Quadratkilometern, der Ukko-Koli mit seinen 347 Metern ist der höchste Berg Südfinnlands. Es gibt hier Wanderrouten, Kanutouren, einen Reiterhof.

Und nun nehmen wir uns zu dem Zeit, was wir immer schon tun wollten: grillen, wandern, fischen, reiten.........

Links von uns der Pielinen-See

Rechts von uns der Herajärvi-See

Der größte Ameisenhügel, den wir je im Leben gesehen haben.

"Und bist du auch schon ganz am Boden, gib nicht auf und kämpfe dich wieder hoch", diese Birke ist ein Beispiel dafür.

Tags darauf gehen wir reiten. Der Hof hier gehört einem deutschen Auswanderer, die Pferde sind Isländer.

Kanu fahren,

Leben auf einer einsamen Insel,

um 4h morgens gehe ich fischen, Morgendunst steht über dem See, ein Igel kommt des Weges, die Beute sind 2 Bachforellen und 2 Rotaugen,

Wäsche waschen, duschen.................