Am Pfingstsonntag geht´s weiter Richtung Wieliczka. Es liegt 15 km südlich von Krakau. Seit dem 13 Jh. wird hier Salz abgebaut. Schächte und Stollen des Bergwerks erreichen inzwischen eine Gesamtlänge von 350 km, insgesamt gibt es mehr als 2000 unterirdische Kammern. 1978 wurde das Bergwerk, das teils noch in Betrieb  ist, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die 4,5 km lange, 3 stündige Tour führt über 400 Stufen durch 20 Kammern und vorbei an unterirdischen Seen bis in eine Tiefe von 136 Metern. Viele der Kammern sind mit wunderschönen, aus dem Salz gehauenen Plastiken geschmückt. In der 50 Meter langen Kapelle der seligen Kunigunde finden auch Konzerte statt. Hier gibt es einen kunstvollen aus dem Salz gehauenen Altar. Ein Museum innerhalb des Bergwerk´s informiert über die Geschichte des Salzbergbaues. In 211 Metern Tiefe behandelt ein Sanatorium Fälle von Asthma Bronchialkrankheiten. 

Eigentlich wollten wir von hieraus östlich in das Dreiländereck Polen/Slowakei/Ukraine, in einen Nationalpark in das dünnst besiedelste Gebiet Europas fahren, um tagelang zu wandern. Da die Nationalparks hier in Polen aber fast hermetisch abgeriegelt sind und man keinen Parkplatz für das Wohnmobil findet, haben wir uns entschlossen, nachts in die 300 km entfernte Hauptstadt Warschau zu fahren.

Warschau: Geschäftige Metropole an der Weichsel, 1,7 Mio. Bewohner, farbenfrohes-turbulentes Altstadttreiben, Bürohäuser aus Stahl und Glas, hektischer Großstadtverkehr auf vielspurigen Straßen.

Um 5h morgens treffen wir am Campingplatz Nr.123 mitten in der Stadt ein und laufen am selben Tag noch ca. 25 Kilometer bei strahlendem Sonnenschein durch die Stadt. 

Hier begegnen wir den längsten Hummer, den wir je gesehen haben.

Wuchtig dominiert der Palast der Kultur, Geschenk Stalins, 230m hoch, 3300 Räume das Zentrum von Warschau.

Das Herz des hist. Warschau schlägt auf dem Rynek Starego Miasta. Sigismund-Säule und Königsschloß beherrschen den Plac Zomkowy in der Altstadt.

Barocker Überschwang umgibt uns in der im 17 Jh. erbauten St. Anna-Kirche, wo wir eine Messe besuchen.

Wir sind überrascht, wie viele gläubige Menschen es in Polen gibt. So viele Kirchenbesucher können sich die Priester zu Hause nur wünschen. Betritt man Wochentags eine Kirche, wo zufällig gerade Gottesdienst ist,so sitzen viele Gläubige da, zu unserer Überraschung junge, tiefgläubige Menschen.

In der St. John´s Cathedrale durften wir zuerst einer Ehrung von Veteranen und danach einem Orgelkonzert beiwohnen. Es war wunderbar.

"Wir müssen uns gegenseitig besser kennenlernen." Das war das Motto dieser UNICEF Präsentation von 138 Bären, jeder repräsentiert ein Land. Sie stehen friedlich Hand in Hand nebeneinander und verkünden Toleranz und Verständnis zw. den verschiedenen Nationen und Kulturen.

Bereits müde spazieren wir durch den 57 ha großen, königlichen Lazienki-Park mit seinen Teichen.

Eindrücke von Warschau

Nach zwei Tagen Warschau verlassen wir die Stadt früh morgens in nördl. Richtung, um dem täglichen Verkehrschaos zu entgehen.

Bei Sonnenaufgang treffen wir in der Stadt Pultusk mit reichlich Geschichte ein: 400m langer Marktplatz mit Gemüsemarkt-wo wir einkaufen, spätgotischer Wehrturm, ehemaliges Bischofsschloß.

Gegen 11h finden wir einen ruhigen Stellplatz im Wald. Wir essen gemütlich zu Mittag, backen Brot und arbeiten an der Hompage.