Verschiffung Belgien - Argentinien Dezember 2008

"Wer keine Ausdauer hat bei Kleinigkeiten, denn misslingt der große Plan!"

Vorgeschichte:

Unsere Verschiffung nach Argentinien mußten wir bereits vor der Abreise nach Nordeuropa im April 2008 buchen, da die Schiffe mindestens 9 Monate im voraus gebucht und voll belegt sind.

Die Auswahl an möglichen Reedereien ist sehr begrenzt. Wenn man mit dem Frachtschiff mitfahren will gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit von Europa nach Südamerika: Grimaldi -Line

Also haben wir folgendes Angebot gebucht:

Schiff:

Reisetoute:

Einschiffungshafen:

Ausschiffungshafen:

Fahrzeit ca.:

Kabine:

Formalitäten:

 

Gelbfieberimpfung.

*Es kann bei Frachtschiffreisen immer mal sein, dass Häfen zusätzlich angelaufen werden oder auch Häfen ausgelassen werden!!

**Bitte vergessen Sie nicht: Frachtschiffreisen sind keine Pauschalreisen: Es kann immer zu zeitlichen Verschiebungen kommen!!

***Da Sie auf einem "Arbeitsschiff" reisen, sollten Sie nicht vergessen, dass die Ladung stets Priorität hat!

Ja, nun ist seit einem dreiviertel Jahr gebucht.

Was daraus wird und welche Abenteuer wir dabei erleben, könnt ihr in den nächsten Jahren zeitversetzt mitverfolgen.

Wir möchten mit unserem Berufsausstieg und unseren Reisen zeigen, dass es auch heute noch möglich ist, ein unkonventionelles und weitgehend selbstbestimmtes Leben zu führen.

Während unseres Österreichaufenthaltes, den Zeitraum zwischen Nordeuropareise und Verschiffung, haben wir noch Kleinigkeiten am Wohnmobil verbessert.

Jimmy bekam neues Motor- und Getriebeöl,

wir machten das "Pickerl", d. h. wir waren bei der Gesundenuntersuchung, beim Zahnarzt, beim Augenarzt, beim Sanitätsdienst, beim .................

Da man uns in Finnland erzählte, dass jeder Same vor der Heirat seiner Frau die handwerkliche Geschicklichkeit durch Schnitzen von 2 Kukska beweisen muß, habe auch ich, obwohl wir bereits 24 Jahre verheiratet sind, 2 finnische Holztassen geschnitzt.

Wie bereits bei der Nordeuropareise haben wir viele viele Wochen vor der Abfahrt begonnen, uns von Freunden, Verwandten und Bekannten zu verabschieden.

Von allen wurden wir bewirtet, als ob wir die nächsten Jahre nichts mehr zu essen bekämen. 

So mancher gute Rat, so manche Flache Wein, so mancher Glücksbringer und so manches schöne Geschenk wurde uns mit auf dem Weg gegeben.

Danke, Danke, an alle!!!!

In Südamerika werden wir dann tatsächlich hungern, denn Kalorien sind kleine gemeine Wesen, die heimlich unsere T-Shirts enger machen.

Leider hat sich der Einschiffungstermin vom 9. auf den 26. Dezember verschoben. Statt nach Hamburg müssen wir nach Antwerpen fahren, da das Schiff dieses mal nicht in Hamburg anlegt, so die Auskunft an uns.

Hier in Europa frieren wir und in Südamerika wartet der Sommer auf uns.

Soviel als Vorgeschichte.

Am Freitag den 12. Dezember sind wir dann Richtung Antwerpen aufgebrochen, um ja rechtzeitig im Hafen zu sein. Man weiß nie was passiert, es ist Winter, das Schiff wartet nicht und wir haben Zeit und wollen noch Antwerpen besichtigen.

Es ist schon ein eigenartiges Gefühl:

Wir waren noch nie so lange von zu Hause weg,

wir waren noch nie so weit von zu Hause entfernt,

wir fahren darauf los,

wir kommen irgendwann nach Hause.

Bei Karin, Jürgen und Pezi ist unser Haus gut aufgehoben und wir können beruhigt abreisen.

Unseren 1. Zwischenstopp machen wir "Schluchtenscheißer" nach 300 km Fahrt bei unseren Freunden Waltraud und Dieter in Bayern in der Oberpfalz.Wir besuchen gemeinsam den Bauernmarkt in Schwandorf

und den Weihnachtsmarkt in Amberg.

Eine Kiste bayrisches Bier und handgestrickte Socken.

Danke, Danke!!

Wir fahren und fahren und fahren über Frankfurt, Köln, Aachen, Niederlande, Belgien.

Als es bereits dunkel ist und sich Müdigkeit bemerkbar macht, übernachten wir auf einem Autobahnrastplatz kurz vor unserm Ziel.

Am Montag,15. Dezember erreichen wir dann Antwerpen am frühen Nachmittag nach ca. 1000 Kilometer Fahrt.

Parkplätze gibt es zu unserer Überaschung genug. Wir stehen hier mit unserem Jimmy am Ufer der Schelde, 300 m vom Stadtzentum entfernt, außerhalb der Hochwasserdämme. Der Wasserstand zwischen Flut und Ebbe schwankt hier um 4 Meter. Sollte eine Flutwelle kommen, saufen wir ab, denn schwimmen haben wir dem Jimmy noch nicht gelernt.

Samstag, 22h, keine 100m vom Jimmy entfernt erarbeiten sich 12 Polizisten ihr Weihnachtsgeld durch Alkoholkontrollen an Autofahern, die vom Weihnachtsmarkt kommen. Man fühlt sich wie zu Hause.

Wir vertreiben uns die Zeit in Antwerpen mit bummeln duch die Altstadt

Restaurantebesuchen

und auf Weihnachtsmärkten.