Der Äquator kreuzt genau den schneebedeckten Berg Cayambe, es ist der höchste Punkt des Äquators und der einzige Ort der Welt, wo am Äquator ewiger Schnee liegt.

Wir packen eine Flasche Wasser und unseren Trichter aus um den Coreoliseffekt, wie wir in der Schule mal gelernt haben, zu testen, ob der Wasserstrudel diesseits und jenseits des Äquators tatsächlich in unterschiedliche Richtungen abfließt. Ja, er tut es und auf der Linie, da fällt das Wasser einfach nach unten. Hier läßt sich auch ein Ei auf eine Nagelspitze stellen, wenn man  nicht gerade an Parkinson leidet.

Alles Theorie, um die Wahrheit zu sagen, wir hatten Glück, der Magnetismus der Erde kann nicht ein paar Meter nördlich oder südlich des Äquators anders sein, da müßte man vom Äquator wesentlich weiter weg.

Unser Führer hier, der heißt Christobal, der Vater seiner Frau ist Besitzer der ehemals größten Hazienda Ecuadors, er ist auch Besitzer dieses Äquatormonumentes, www.quitsato.org, er lädt uns ein den Besitz zu besichtigen. Wir fahren 3 Kilometer, wir sind da, wir sind 1 Kilometer südlich vom Äquator, wir erfahren viel.

Die Hazienda Guachala, www.guachala.com, wurde 1585 gegründet. Sie hatte ehemals eine Größe von 30 000 ha, eine eigene Plaza,

eine eigene Kirche,

einer der Besitzer war der erste Präsident Ecuadors, er war auch Gründer der ersten Bank Ecuadors.

Hier auf der Hacienda stehen der Schreibtisch und viele Möbel und Bilder des ersten Präsidenten Ecuadors einfach herum. Irgendwann wurde oder mußte viel Grund an die Indigenas zurückgegeben werden, die Hacienda ist nun ein Fremdenverkehrsbetrieb mit 22ha Grund, Swimmingpool, Restaurante und 40 Fremdenzimmern.

Und wie sich herausstellt haben die Besitzer hier Verwandtschaft in Alaska und diese können uns eventuell verhelfen einen unserer Lebensträume zu verwirklichen, die Überwinterung in einer Blockhütte in Alaska.

Die Ereignisse überschlagen sich mal wieder, es taucht Miguel auf, er wohnt auch hier in der Nähe, er wohnt 100m nördlich vom Äquator, er lädt uns ein. Also auf, von der Südhalbkugel auf die Nordhalbkugel, auf zu Miguel.

Miguel ist Bagger- und Raupenfahrer, sein Traum ist die Eröffnung eines Campingplatzes. Miguel hat ein schönes Haus,

einen Jeep Marke Wrangler, Miguel hat genug Grund für einen Campingplatz, aus einer Übernachtung bei Miguel werden zwei.

Miguel und die ganze Verwandschaft wohnen hier im Umkreis von 300 Metern, sie nehmen sich Zeit für uns, es gibt viel zu erzählen, sie sind wissensbegierig, sie wollen noch viel in ihrem Leben schaffen, bei einem Monatsverdienst von €200,- bis €400,- hier in der Gegend ist das aber schwierig.

Eigentlich wollten wir den Tiermarkt in Otavalo, 50 Kilometer nördlich von hier, besuchen, aber hier in Cayambe, da gibt´s den auch.

Freitag, Miguel und sein Neffe Josue nehmen sich einfach Zeit für uns, wir besuchen gemeinsam den Markt. Eine kurze Busfahrt,

Wir sind in Cayambe, wir sind am Tiermarkt,

wir sind die einzigen Touristen, wir haben 2 Führer, die Standardtouristen, die fahren nach Otavalo, die haben keinen Führer.

Hühner,

Ziegen, Schafe,

Rinder, Schweine,

und alles was sich irgendwie in Dollar umsetzen läßt,

wechseln hier den Besitzer.