Von Apura nach Cayenne 

"Stürze dich kühn in die Fülle des Lebens!"

Mittwoch, 15. Juni 2011, Ausreise aus Guyana, an diesem Grenzübergang da arbeiten Entflohene einer Irrenanstalt, da braucht man gute Nerven und etwas Zeit.

Tschüß ihr Grenzbeamte in weißem Hemd und schwarzer Hose, tschüß ihr Grenzbeamte mit Krawatte, schwarzen Socken und glänzenden Schuhen, tschüß, uns seht ihr an dieser  geregelten Regelidiotenhorrorgrenze nie mehr. Wir sind auf einer Fähre,

wir sind am Rio Courantyne, hinter uns Guyana,

vor uns Suriname,

Suriname ist das einzige Land in Südamerika, wo man ein Visum  braucht.

Suriname ist zwar keine Insel, aber es ist nur mit einem Schiff erreichbar. An der Grenze Guyana Suriname ist es der Rio Courantyne, der mit einer Fähre überquert werden muß, an der Grenze Suriname Französisch Guyana ist der Rio Marowijne, der ebenfalls mit einer Fähre überquert werden muß, Suriname hat also 2 Grenzübergänge, einen zu Guyana, einen zu Französisch Guyana, das war´s.

Suriname hat eine Straße entlang der Küste und wenige Straßen ins Landesinnere, das Leben spielt sich wie in Guyana am Küstenstreifen ab, das Landesinnere ist wiederum fast Menschenleer.

Die Bevölkerung von Suriname ist aus den unterschiedlichsten Staaten zusammengewürfelt, hauptsächlich aus ehemaligen Holländischen Kolonien. Der Staat ist aufgrund seiner kolonialen Vergangenheit multikulturell geprägt. So gilt es Hindus, Moslems und Christen gleichermaßen zu respektieren.

Genug Theorie, zurück zur Praxis, nach 20 Minuten Fahrt mit der Fähre stehen wir vor den Toren von Surinam,

vor uns die Einreise in Suriname, welche Grenzbeamten werden uns da erwarten, welche Regeln wird es da wohl geben.

Die Menschen stürmen von der Fähre, die drei Fahrzeuge fahren von der Fähre, ein Gedränge wie am Wühltisch beim Ausverkauf. Hier gibt es keine weiße Linie die zu beachten ist, so Idiotenregeln wie in Guyana die gibt’s hier nicht.

Wir stellen uns hinten an, wir haben Zeit, wir müssen dann ja auch noch zum Zoll. Und siehe da, wir werden nach vorne gebeten, wir werden bevorzugt abgefertigt, die Beamten sind freundlich, die lächeln, die sind zuvorkommend, die kontrollieren nur die üblichen Papiere, Paß, Versicherung, Fahrzeugschein, Führerschein, die wünschen einen schönen Aufenthalt in Suriname, der Zöllner fotografiert den Jimmy.

Die Wirtschaft von Surinam basiert überwiegend auf dem Bauxitabbau, der 70% seiner Deviseneinnahmen ausmacht. Aber hier im Grenzgebiet zu Guyana ist alles Sumpfgebiet,

hier gibt’s Reisfelder so weit das Auge reicht, hier wird Reis industriell erzeugt.

Gepflügt werden die Reisfelder nicht wie in Indien mit dem Wasserbüffel, hier wird mit dem Traktor gepflügt,

statt wie in Indien jedes Reispflänzchen einzeln zu setzen gibt’s hier die Surinam Sky Farmers,

die säen den Reis mit dem Flugzeug.

Bananenplantagen gibt’s hier auch, viele, ja in Suriname die sind fortschrittlich, fortschrittlicher als die Guanacos in Patagonien mit dem Klo und der Dusche, hier in Suriname sind die Bananenbauern genau so fortschrittlich wie die in Kolumbien, da wachsen die Bananen auf der Bananenstaude auch schon in der Verpackung und Chiquita steht auch schon drauf.

50 Kilometer hinter der Grenze dann die erste Polizeikontrolle, denen bleiben die Augen stecken, die haben so ein Fahrzeug noch nie gesehen, die bedanken sich daß wir Suriname besuchen.

In Suriname ist wie in Guyana Linksverkehr, die einzigen zwei Länder in Südamerika mit Linksverkehr, wir fahren immer noch links, wenn auch  mit leichtem Rechtsdrang. Geradeaus und Linksabbiegen geht recht gut, beim Rechtsabbiegen frage ich mich aber immer muß dies wirklich sein. Schon beim zusehen wie die Autos so komisch um die Kurve fahren kriege ich Knoten in meine Sehnerven.

Für Surinam, wie übrigens auch für Franz. Guyana und Guyana gilt jedoch, besser wären diese Länder mit dem Kanu zu befahren.

Es gibt eine Hauptverbindung der Küste entlang, mehr ist da nicht. Vermutlich hätten wir in Europa auch viel weniger Strassen, wenn da links gefahren werden würde, es macht halt einfach weniger Spaß.

Suriname ist im Küstengebiet flach wie eine Flunder, flach wie die Los Llanos in Venezuela.