Das Klima in Entre Lagos ist gemäßigt - kühl, im Sommer liegt die Temperatur durchschnittlich bei rund 16 Grad Celsius. Der Winter ist mild und regenreich bei einer Durchschnittstemperatur von 7° Grad Celsius, Frost und Schnee gibt es kaum.

Entre Lagos, wir sind nicht zufällig hier, wir besuchen hier Elfi und Hanspeter, wir wollen deren Haus für einige Monate hüten während diese mit dem Wohnmobil auf Reisen sind.

Kennengelernt haben wir die Beiden 2009 auf der Halbinsel Valdez in Argentinien. Damals waren die Beiden noch mit Ihrem Wohnmobil auf Weltreise, damals wollten die Beiden noch die Welt umrunden, doch es kam anders als geplant.

Ja, wie hat die Reiserei bei den Beiden begonnen?

Ja, wie und wo hat die Reiserei bei den Beiden geendet?

Elfi und Hanspeter stammen aus der Schweiz.

Elfi hat ihre Berufslaufbahn in der Altenbetreuung begonnen und sie hat sich von der Krankenschwester bis zur Diplomgerontologin hochgearbeitet. Elfis Berufung sind alte Menschen und Altenpflege, spricht man von alten Menschen blüht die Elfi auf.

Hanspeter hat in jungen Jahren die Ausbildung zum Diplomlandwirt in der Schweiz absolviert. Mit seinem Wissen ist er hierher nach Südchile nach Entre Lagos gegangen um zu arbeiten. Hanspeter hat hier in Südchile 3 Jahre lang gearbeitet, dann kam Salvador Allende als Präsident Chiles an die Macht.

Salvador Allende haben wir es zu verdanken daß wir hier bei Elfi und Hanspeter sind. Wäre Allende in Chile nicht an die Macht gekommen hätte Hans-Peter Chile wahrscheinlich nie wieder verlassen und wir hätten Elfi und Hans-Peter nicht kennengelernt.

 

Ja, wer war nun dieser Salvador Allende?

1969 bildeten in Chile die Kräfte der Linken die Unidad Popular, kurz UP, ein Wahlbündnis, dem neben der kommunistischen und der sozialistischen Partei kleine humanistische, linkschristliche und marxistische Parteien angehörten. Die UP vertrat eine sozialistische Linie, sie warb für die Verstaatlichung der Industrie und die Enteignung der Großgrundbesitzer. Dieses Bündnis stellte 1970 als Präsidentschaftskandidaten Salvador Allende auf. Die UP gewann die Wahl und Allende wurde Präsident.

Hanspeter hatte damals noch keinen eigenen Betrieb in Chile, da Hanspeter nichts zu verlieren hatte wurde ihm geraten das Land aus Sicherheitsgründen zu verlassen, was er auch tat.

Präsident Salvador Allende verstaatlichte die wichtigsten Wirtschaftszweige wie Bankwesen, Kupferminen, Industrie und Kommunikation. Alle Großgrundbesitzer wurden enteignet, das Land wurde an die arme Bevölkerung verteilt. Der Wahlsieg Allendes stieß in den USA auf heftigen Widerstand, Allende hatte mit Sanktionen und Gegenmaßnahmen der USA zu rechnen. So kam es bereits 1970 zu einem tödlichen Attentat auf General René Schneider, bei dem die CIA und Außenminister Kissinger massiv beteiligt waren. Durch den Boykott der USA, der westeuropäischen Staaten und der internationalen Konzerne wurde das politische System derart labil, daß von Teilen des Militärs ein Putsch geplant wurde.

1973 kam es zum Militärputsch gegen die Regierung. Präsident Allende soll im Präsidentenpalast nach Zeugenaussagen und einer Obduktion mit einer von Fidel Castro geschenkten Kalaschnikow Selbstmord begangen haben. Hunderte Anhänger Allendes kamen ums Leben, Tausende wurden inhaftiert. Die Macht als Präsident einer Junta übernahm General Augusto Pinochet,

der gleichzeitig Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, der Luftwaffe und der Nationalpolizei war. In den dünn besiedelten Wüstengebieten im Norden Chiles und in Patagonien errichtete das Militär Konzentrationslager, wo Oppositionelle und deren Sympathisanten nicht selten zu Tode gefoltert oder unter anderem mit Flugzeugen hinaus aufs Meer geflogen und dort hinausgeworfen wurden. Tausende Chilenen gingen wegen der Menschenrechtsverletzungen ins Exil. Die Militärregierung machte die Verstaatlichungen Allendes mit Ausnahme der wichtigen Kupfermine Chuquicamata rückgängig, sie führte neoliberale Wirtschaftsreformen durch. In Folge der Reformmaßnahmen ging die Wirtschaftsleistung Chiles um 15% zurück und die Arbeitslosigkeit stieg auf 20%. Mit dieser rigorosen Wirtschaftspolitik klafften die Unterschiede zwischen Arm und Reich in Chile wieder deutlicher auseinander, viele Großgrundbesitzer bekamen das meiste ihres enteigneten Landes wieder zurück. Aber die Volkswirtschaft insgesamt profitierte von hohen Wachstumsraten und einer für südamerikanische Verhältnisse außergewöhnlichen Stabilität. Eine politische und ökonomische Stabilität, die auf einer menschenverachtenden Repressionspolitik seitens der Militärmachthaber basierte.

1988 wurde eine Volksabstimmung abgehalten, bei der sich eine Mehrheit gegen eine weitere Amtszeit Pinochets aussprach. 1989 fanden die ersten freien Wahlen nach 15-jähriger Diktatur statt, Präsident wurde der Christdemokrat Patricio Aylwin. Behutsam begann er mit der Aufarbeitung der Verbrechen der Militärdiktatur. 1993 standen erstmals Offiziere wegen Menschenrechtsverletzungen vor Gericht. Viele Exilanten kehrten zurück in ihre Heimat. Von 1994 bis 2000 regierte der Christdemokrat Eduardo Frei Ruiz-Tagle. 1993 kam der ehemalige DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker nach Santiago, wo seine Tochter lebt, um der Strafverfolgung in Deutschland nach der deutschen Einheit zu entgehen, er starb im Mai 1994. Pinochet trat 1998 als Heereschef ab und wurde im gleichen Jahr in Großbritannien verhaftet. Später wurde er unter Hausarrest gestellt und 2000 aus gesundheitlichen Gründen entlassen. Er starb 2006 ohne je verurteilt worden zu sein.

Ja, soviel an Geschichte über Salvador Allende und Diktator Pinochet, all das liegt noch gar nicht so lange zurück.

 

Hanspeter ging also aus Sicherheitsgründen in die Schweiz zurück und begann dort zwecks Mangel an Nachfrage an Diplomlandwirten als Buschauffeur zu arbeiten. Bei irgendeiner Fahrt lernte Hanspeter seine Elfi kennen, irgendwann wurde geheiratet und irgendwann wurde ein Haus gebaut. Die Zeit verging, Hanspeter ging in Pension.

Da die Beiden schon immer gerne gereist sind erfüllten sie sich ihren Lebenstraum. Elfi kündigte ihren Job, das Haus wurde verkauft, „Loslassen von Altem macht frei für Neues!“

Ihr ganzer Hausrat hatte nun in einem Koffer Platz, auf nach Kanada. Ein Wohnmobil wurde gekauft, es ging auf Weltreise, wen es interessiert der klicke hier: www.abgefahrene-oldies.jimdo.com

Die Beiden bereisten Nordamerika, Mittelamerika und Südamerika. Irgendwann kamen sie hierher nach Südchile und Hanspeter besuchte seine Freunde von damals. Und da es meist anders kommt als geplant wurde die Weltreise hier abgebrochen, ein Grundstück wurde hier gekauft, 2011 wurde hier ein Haus gebaut.

 

Soviel an Vorgeschichte,

Sonntag, 10. März 2013, wir kommen nach Entre Lagos, wir besuchen Elfi und Hanspeter in ihrem neuen Haus.

Geplant war daß die Beiden mit Freunden mit dem Wohnmobil einige Monate Südamerika bereisen und wir das neue Haus hüten, doch es kommt anders als geplant.

Von einer Minute auf die andere sind wir statt „Haushüter“ „arbeitslose Haushüter“, warum?

Elfi hat Probleme mit dem Knie, Elfi hat starke Schmerzen, Elfi kann nicht reisen.

Was nun? Wir dürfen trotzdem bleiben, wir sind trotzdem in der Chilenischen Schweiz für einige Monate seßhaft.

Wir wohnen hier in Südchile knapp außerhalb des Ortes Entre Lagos. Außerhalb eines Ortsgebietes darf in Chile keine Bauparzelle kleiner als 5000m2 sein, sodaß man sich im Krisenfall von seinem eigenen Grundstück selbst ernähren könnte. Auf so einem großen Grundstück haben die Beiden nun ein wunderschönes großes Haus gebaut.

 

Wir dürfen in das Gästezimmer ziehen,

wir haben unser eigenes Badezimmer und können duschen ohne auf den Wasserverbrauch achten zu müssen,

wir dürfen das Internet nutzen,

wir werden so herzlich wie eigene Kinder aufgenommen, Danke, Danke!

 

 

 

 

Das Haus hat eine wunderbare Lage,

es steht auf einem Hügel

mit Ausblick auf den See Puyehue, ein alter Gletschersee aus der Eiszeit, Quelle des Flusses Río Pilmaiquén und rund 156 km² Fläche.

Und was hier einmalig auf der Welt ist, vom Haus hat man den Ausblick auf 8 verschiedene Vulkane.

Wir sind hier in Entre Lagos also der Hölle näher als dem Himmel, wir sind hier in Entre Lagos in einer der vulkanreichsten Gegenden der Welt.

Wir wachen morgens auf, unser Blick aus dem Schlafzimmerfenster, von unserem Bett aus sieht man den Vulkan Osorno

und den Vulkan Puntiagudo, den „Spitzen Spitz“.

Wir stehen morgens auf, unser Blick aus dem Wohnzimmerfenster, wir sehen den Monte Tronador, den „Donnerberg“,

wir sehen den Vulkan Antillanca 2,  wir sehen den Vulkan Antillanca, wir sehen den Vulkan Casablanca,

wir sehen den Vulkankomplex Puyehue-Cordón-Caulle mit dem Vulkan Puyehue und dem 2011 ausgebrochenen Vulkan Caulle.

Der malerische Vulkan Osorno mit 2652 m Seehöhe und seinem sehr gleichförmigen Kegel ist eines der beliebtesten Touristenziele Chiles.

Antillanca ist der Name einer Gruppe von Schichtvulkanen, Schlackenkegeln, und Maaren, die eine Fläche von etwa 380 Quadratkilometer hat. Der eindrucksvollste Krater der Vulkangruppe ist der 1990 m hohe Casablanca. Bei den zwei einzigen bekannten großen explosiven Ausbrüchen vor etwa 2260 und 2910 Jahren wurden von ihm jeweils etwa 2 Kubikkilometer Tephra ausgestoßen.