Von Entre Lagos nach Puerto Saavedra 

"Wir lernen die Menschen nicht kennen, wenn sie zu uns kommen.  

Wir müssen zu ihnen gehen, um zu erfahren, wie es mit ihnen steht!"  

Nach meiner Überwinterung  bei den  „gringos del cerro“ am „cerro del gringos“ stehe ich, Gerhard, am Flughafen von Osorno in Südchile.

Greti sitzt im Flugzeug, sie fliegt vom Sommer in den Winter.

Freitag, 23. August 2013, Südchile, Osorno, 17h25, 5°C, das Flugzeug aus Santiago de Chile trifft ein.

Seit fast 34 Jahren sind wir ein Paar,

seit fast 34 Jahren sind wir immer zusammen,

seit über 33 Jahren waren wir für keinen so langen Zeitraum voneinander getrennt,

seit über 33 Jahren waren wir keine so große Entfernung voneinander getrennt.

Wir möchten beides nicht missen,

„Greti alleine auf Heimaturlaub in Österreich“,

„Gerhard´s Überwinterung am cerro del gringos bei den gringos del cerro“.

Aber in einem sind wir uns einig,

„Geteiltes Glück ist doppeltes Glück,

Glück ist das Einzige das sich verdoppelt wenn man's teilt!“

Um viele Erlebnisse reicher gehen wir wieder gemeinsam unseren Weg, auf nach Entra Lagos. Der Bürgermeister von Entre Lagos hat bei unserer Abreise im Juni an die Ortsausfahrt geschrieben, „Regrese pronto“, „Kommt bald zurück“.

Wir nehmen diese Worte wörtlich, wir sind wieder da, wir fahren wieder zu Elfi und Hanspeter. Waren wir im April, Mai und Juni „Arbeitslose Haushüter“ so versuchen wir nun die versprochene Stelle als „Haushüter“ anzutreten. Das Haus ist verschlossen, niemand da, Elfi und Hanspeter sind seit 2 Tagen in der Schweiz, diesmal klappt´s. Wir gehen zum Nachbarn, beim Nachbarn, keine 200 Meter entfernt, wurde vor einigen Wochen eingebrochen. Wir holen den Haustürschlüssel, wir versuchen ihn anzutreten, unseren ersten Job in Südamerika, „Haushüten bei Elfi und Hanspeter“.

Greti sperrt die Haustür auf, Greti eilt zur Alarmanlage um diese zu entschärfen, mehr als eine Minute Zeit ist da nicht. Greti tippt einen falschen Code ein, die Minute läuft ab. Die Bewegungssensoren melden verdächtige Bewegungen an das Steuersystem, das Steuersystem gibt den Befehl auf die Sirene am Dach, „Alarm“.

Die Sirene heult und heult, ohrenbetäubender Lärm, der Nachbar eilt zu Hilfe und gibt Ratschläge, ich schaue dem hektischen Treiben zu. Irgendwann ist die Alarmanlage zum Schweigen gebracht, der erste Schock ist überwunden, der Job „Haushüten bei Elfi und Hanspeter“ ist angetreten.

Unser Aufgabenbereich ist klar definiert, das Haus und das Grundstück mit Leib und Leben gegen ungeladene Eindringlinge verteidigen,

unsere 2 Hilfssheriff, Perro und Chica, morgens und abends mit Treibstoff versorgen,

2 Katzen streicheln, mit Futter und Wasser versorgen,

im Haus heizen und bei Bedarf den Kamin fegen, bei Bedarf den Rasen mähen und ev. Unkraut jäten.

 

Wir sind hier in Entre Lagos in einer der vulkanreichsten Gegenden der Welt, vom Haus hat man den Ausblick auf  9 verschiedene Vulkane. Haben die verschiedenen Vulkane am Horizont im Sommer so ausgesehen

so sehen sie im Winter nun so aus.

Haben wir den Vulkan Calvuco im Sommer übersehen so sehen wir nun wie seine schneebedeckte Spitze über den Horizont ragt.

Hat der Vulkan Osorno im Sommer so ausgesehen

so sieht er im Winter nun so aus.

Hat der Vulkan Puntiagudo, der „Spitze Spitz“

im Sommer so ausgesehen

so sieht er im Winter nun so aus.

Hat der Monte Tronador, der „Donnerberg“ im Sommer so ausgesehen

so sieht er im Winter nun so aus.

Hat der Vulkankomplex mit

dem Vulkan Antillanca 2,

dem Vulkan Antillanca

und dem Vulkan Casablanca

im Sommer so ausgesehen

so sieht dieser im Winter nun so aus.

Hat der Vulkankomplex Puyehue-Cordón-Caulle

mit dem Vulkan Puyehue

und dem 2011 ausgebrochenen Vulkan Caulle

im Sommer so ausgesehen

so sieht der Vulkankomplex im Winter nun so aus.