Doch das Leben besteht nicht nur aus Arbeit, wir erhalten Besuch von Rindern,

wir besuchen den Nachbarn, den Ochsenmann.

Der Ochsenmann betreibt eine kleine Landwirtschaft, ein moderner Betrieb, Selbstversorgung.

Im Gemüsegarten steht ein Foliengewächshaus mit jungen Pflanzen und Salat.

Waren die 2 Ochsenkarren bis vor einem Jahr mit Holzrädern bestückt

so wurde nun einer auf Gummibereifung umgerüstet.

Wurde bis vor einem Jahr noch mit diesem Pflug aus Holz gepflügt so gibt es nun einen Pflug aus Metall.

Heute werden gerade Erbsen für den Eigenbedarf gebaut, 2 Ochsen, ein Metallpflug und 4 Personen sind im Einsatz. Die 2 Ochsen ziehen den Metallpflug, der 70 jährige Ochsenmann führt den Pflug, der 55 jährige Schwiegersohn führt die Ochsen, die 22 jährige Enkelin des Ochsenmannes streut Dünger in die Furche, der 78 jährige Bruder des Ochsenmannes legt die Saaterbsen in die Furche.

Wir besuchen andere Nachbarn, auf diesem Gehöft wohnt eine alte Frau alleine, heute sind die Kinder da, Geburtstagsfeier.

Es gibt Lammbraten zum essen, es gibt Mote zu trinken, gekochter Weizen mit Wasser und Honig.

 Und es gibt die tollsten Gespräche.

All die Menschen hier am Land sind Abergläubig,

 all die Menschen hier am Land glauben an böse und gute Geister und Dämonen.

Unser Leben besteht nicht nur aus Arbeit, wir grillen.

Zum Abschied gibt’s Käseraclette,

zum Abschied gibt’s Musik,

der Edi spielt Digerido,

der Edi spielt das Hang, Hang ist Berndeutsch und heißt Hand, ein Instrument das so ähnlich aussieht wie 2 verschweißte Vok.

Dienstag, 29. Oktober 2013,

Abreise, Abschied vom„cerro del gringos“,

Abschied von den „gringos del cerro“ Pedro und Edi.

Wir wünschen euch viel Glück, Gesundheit und Erfolg als Großbauern in Südchile, mögen all euere Träume in Erfüllung gehen.

Danke für Gastfreundschaft,

Danke für den tollen Aufenthalt bei Euch!!!

Nach fast einem Jahr mit Anden und Vulkanen wollen wir wieder mal ans Meer.

Chile erstreckt sich auf dem südamerikanischen Kontinent über 4275 Kilometer in Nord-Süd-Richtung entlang der Anden und des Pazifischen Ozeans, ist aber durchschnittlich nur circa 180 Kilometer breit. Die Längenausdehnung Chiles entspricht auf Europa und Afrika übertragen in etwa der Entfernung zwischen der Mitte Dänemarks und der Sahara. Chile ist administrativ von Norden nach Süden in Region I bis XII  durchnumeriert. Wir befinden uns in der IX. Region, in der Región de la Araucanía, in Chile befinden wir uns cirka hier.

In Chile gibt es nur eine schöne Straßeverbindung in Nord-Süd Richtung, ca. in der Landesmitte,

die Panamericana. Am Pazifik und in den Anden gibt es kaum Straßenverbindungen vom Süden nach Norden oder umgekehrt, die meisten Straßen sind Stichstraßen von der Panamericana und enden irgendwo.

Wir wollen westwärts immer westwärts Richtung Pazifik, am Pazifik wollen wir nordwärts immer nordwärts bis Santiago. Über Nueva Imperial und Carahue folgen wir dem Rio Imperial

westwärts Richtung Meer.

Die Region IX, die Región de la Araucanía, ist eine der ärmsten Regionen Chiles, schöne Straßen gibt es hier kaum, fast alles ist Piste.

Frühling, am Straßenrand blühen Raps- und Lupinen,

auf der Piste und am Pistenrand da ist viel los. Wir hetzen Schweine im Schweinsgalopp

und wir sehen viele Schweine denen Astgabeln aus Holz auf den Kopf gebunden wurden, dies soll verhindern daß sie durch die Zäune ausbrechen.

Wir fahren vorbei an Schafen, Ziegen und Gänsen,

wir fahren vorbei an einsamen Gehöften.

Wer kein Auto hat der reitet, wer kein Pferd hat der fährt mit dem Ochsengespann,

wir fahren vorbei an Ochsenkarren auf denen Pflüge aus Holz auf das Feld gekarrt werden, die Eisenzeit hat hier noch nicht begonnen.

Westwärts immer westwärts, bei Puerto Saavedra sind wir da,

wir erreichen das Meer, wir erreichen den Pazifik.

Das war unsere Fahrt von Entre Lagos nach Puerto Saavedra,

mehr über unsere Fahrt nordwärts am Pazifik im nächsten Bericht.