Südwärts immer südwärts

am Ufer des Rio Uruguay, hart an der Grenze zu Argentinien.

Der Río Uruguay ist ein Fluß in Südamerika, der zusammen mit dem Paraná den Río de la Plata bildet, sein Einzugsgebiet ist 297.000 km² groß.

Uruguay bedeutet „Fluß des bunten Vogels“ in der Sprache Guarani. Der Rio Uruguay ist 1790 km lang und er entspringt im Süden des brasilianischen Berglandes. Er bildet im Norden die Staatsgrenze zwischen Argentinien und Brasilien. Die letzten 300 km bildet er die Staatsgrenze zwischen Argentinien und dem Staat Uruguay, der seinen Namen von der Lage zu diesem Fluß ableitet.

An diesem letzten Teilabschnitt finden sich auf uruguayischer Seite insgesamt 13 im 19. Jahrhundert in Zusammenhang mit den Unabhängigkeitskämpfen des Landes errichtete Festungen. Teilweise werden diese nach durchgeführter

Restauration heute als Museum genutzt.

 

Südwärts immer südwärts Richtung Meseta de Artigas, ein schöner Park mit einem Museum, wie oben genannt,

am Ufer des Rio Uruguay.

 

 

 

Ab 50 km vor dem Park kommen uns immer wieder Reiter entgegen, mal 5, mal 10, mal 20.

Reiter, reiten die wo hin oder kommen die wo her?

Wir nähern uns dem Park, die kommen wo her, im Park war letztes Wochenende ein großes Reiterfest, wir haben es verpaßt, schade.

Montag, 29. September, wir erreichen Meseta de Artigas, ein Park mit einer riesigen Statue die über den Rio Uruguay nach Argentinien schaut,

wir waren vor ca. 2 Jahren schon mal da. Hier ist es ruhig, hier wissen wir einen schönen Platz nahe am Ufer.

Wir sind alleine mit dem Meseta de Artigas, der riesigen Statue die über den Rio Uruguay schaut, all die Festbesucher vom Wochenende sind nicht mehr da.

Vor uns ist der Rio Uruguay, dahinter Argentinien.

Aber irgend etwas ist anders gegenüber unserem letzten Besuch. Beim letzten Besuch gab es riesige Strände, Niedrigwasser,

beim jetzigen Besuch schwappt der Fluß fast über, fast Hochwasser.

Dienstag, letzter Septembertag, irgendwann kommt ein Mann von der Flußmarine vorbei, der ist hier im Museum stationiert. Er sagt als es vor Monaten so stark geregnet hat, als bei den Wasserfällen von Iguacu die Stege weggerissen wurden, stand das Wasser bis da oben beim Jimmy.

Derzeit gibt es in Südbrasilien und Nordargentinien starke Regenfälle, das Wasser wird steigen. Sollten wir Probleme bekommen, er wohnt da oben am Berg im Museum.

Aufmerksam durch den Marinesoldaten beobachten wir den Rio, der Wasserspiegel steigt. Gestern war ich noch an diesem Strauch da draußen und habe einen Angelhaken geborgen, heute ist dieser unerreichbar.

Wir legen einen Stein ans Ufer als Wassergrenze und beobachten, der Stein liegt im Trockenen.

Nach einer Stunde betrachten wir den Stein, er ist halb überflutet, das Wasser steigt innerhalb von einer Stunde um mehr als 5 cm, und das bei einem Fluß der weit breiter als die Donau ist.

Das Wasser steigt und steigt, irgendwann  ist vom 15 cm hohen Stein nichts mehr da.

Die Sonne verabschiedet sich,

das Wasser steigt und steigt. Ein neuer Morgen, ein neuer Tag, ein Blick auf den Rio Uruguay.

Der Strauch der gestern noch knapp am Ufer stand steht nun bis zum Hals im Wasser und ist 10 m vom Ufer entfernt,

das Wasser ist in den letzten 12 Stunden um mindestens 1 m gestiegen. Wir legen erneut einen Stein an die Wassergrenze, das Wasser steigt und steigt.

Unser Hausleguan schaut sich die Entwicklung kritisch an,

dann speit er Feuer und haut ab auf den Berggipfel.

Mittwoch, 1. Oktober, ein neuer Tag, das Wasser steigt und steigt, von meinem Strauch an dem ich einen Angelhaken geborgen habe ist bald nichts mehr da.

Der Tag vergeht, es dämmert, der Marinesoldat kommt. Der Wasserspiegel wird nachts noch schneller steigen, er war mit seinen Kollegen Flußaufwärts in Funkkontakt, hier im Park herrscht keine Gefahr, wir könnten auf eine höher gelegene Stelle fahren, aber.

Nach der Ausfahrt des Parkes ist eine Brücke, diese Brücke wird bei Überschwemmung geflutet. Hier im Park herrscht keine Gefahr, aber wir sitzen dann auf einer Insel, niemand weiß wie lange die Überflutung dauern wird.

Na schön, dann könnte uns ja Grimaldi von unserer Insel abholen, aber so viel vertrauen haben wir nicht.

Es ist bereits finster, wir hauen ab, wir nächtigen irgendwo am Straßenrand.

Donnerstag, ein neuer Tag, neues Glück, zurück fahren wir nicht.

 

 

Südwärts immer südwärts auf der Ruta 3, plötzlich sehen wir dieses Schild am Straßenrand.